Exofokus. 2015.
Das Video zeigt die ersten Tests im November 2014, damals noch mit einer Fotolinse die drei Grad Spiel auf dem Fokusring hatte. Erst später habe ich in der Software eine Backslashcompensation integriert..
Exofokus basiert auf einem UV-Laser der 35x pro Sekunde die Entfernung misst, mit einer Art Pistole zielt man auf das Motiv, abhängig davon wird ein Motor angesteuert der den Fokusring dreht. Die Reichweite beträgt 25-30 Meter. Der Laser hat wenig Leistung, so das er nicht gefährlich für die Augen ist. Im Januar 2015 hatte ich die Software + Algorithmen und einen funktionierenden Prototypen fertiggestellt und damit erste Tests durchgeführt. Der Plan war das erste externe, laserbasierte Autofokussystem zu entwickeln und zu vermarkten.
Bei den Tests ergaben sich zwei Probleme: Der Laser misst nur mit einem „Lichtstrahl“ es ist also recht schwierig auf Entfernungen >10m genau ein „schmales“ Objekt zu treffen (Mensch o.ä.) Die Firma die den Sensor herstellt, könnte einen Sensor entwickeln der mit 5 Strahlen misst – damit dieses Problem lösen – allerdings müsste ich mit 25000€ (für 50 Sensoren) in Vorkasse gehen, was mir leider nicht möglich ist.
Weiterhin benötigt man zum Drehen der Fokusringe während des Filmens einen leisen, kraftvollen und leichten Motor mit Encoder usw. – es gibt diese Motoren für gängige Focusremotes, leider sind die recht teuer und keiner der Hersteller wollte mir die Protokolle verraten die notwendig sind um diese Motoren mit meinem System zu benutzen. Theoretisch könnte ich diese Motoren+Getriebe & Infrastruktur entwickeln und herstellen lassen, aber auch hier würden sich die Kosten auf etwa 50000€ für 50 Einheiten einpendeln. Für meinen Prototypen habe ich einen Servomotor aus dem Modellbau verwendet – dieser ist zwar recht leicht und „günstig“ – jedoch im Betrieb sehr laut und nicht kraftvoll genug um auch dickere Optiken souverän zu fokussieren.
Zu allem Überfluss hat im April 2015 die Firma REDROCK mit Halo auf der NAB in Los Angeles ein halbfertiges System(Prototyp) präsentiert das auch mit Lasersensorik arbeitet – aber im Prinzip einen anderen Ansatz verfolgt. Objekterkennung via LIDAR und Auswählen von zu fokussierenden Objekten via Touchscreen. Für mich war das ein frustrierender Moment, da ich damals hoffte der erste auf dem Markt zu sein und mit dieser Reputation ein Crowdfunding zu starten, um die Produktentwicklung zu finanzieren – dieser Traum war nun geplatzt..
Da ich zu diesem Zeitpunkt etwa 6 Monate Entwicklungsarbeit investiert hatte, ohne mich um mein Tagesgeschäft zu kümmern, traf ich schweren Herzens die Entscheidung das Projekt einzustellen. Theoretisch hätte Exofokus eine Daseinsberechtigung – die Bedienung ist intuitiv und kinderleicht, allerdings bräuchte man ein Team um die Idee zu vermarkten, Investoren zu suchen usw. – leider fehlt mir der finanzielle Background um weitere Zeit in dieses Projekt zu stecken – was eigentlich schade ist. Hier noch ein paar Details, vielleicht will es jemand anders bauen?! 😉
Man sieht deutlich das mir damals im Bezug auf Cad und 3D-Design viel Erfahrung fehlte. Ich wußte zum Beispiel nicht, dass man mit NURBS gewölbte Flächen ohne Facettierung erzeugen kann. Auch habe ich aus Kostengründen mit Blender gearbeitet, an sich ein fantastisches Werkzeug, jedoch für CAD eher ungeeignet und für mich als Anfänger ein Buch mit sieben Siegeln.
Hier die Pogopins für die Batterie und Sensorkontakte: