Fliegen an der Küste.. Normandie 2014.
Es gibt Spots, an denen Luftaufnahmen zur Herausforderung werden. Ein Beispiel sind die Steilklippen an der französischen Atlantikküste, genauer, bei Fecamp in der Normandie. Ein Ort, der mit seinem rauhen Charme seit jeher Künstler inspirierte – zum Beispiel Claude Monet. Mit dem Ziel, Aufnahmen der Steilklippen für eine Installation des Videokünstlers Felix Contzen zu produzieren, fuhren wir eines Freitags im Oktober 2014 gemeinsam nach Fecamp.
Nach einer entspannten Fahrt durch Frankreich, erreichten wir Abends unser Ziel und bezogen die Hotelzimmer. Draussen war es unangenehm kalt und windig, später am Abend begann es zu regnen. Ein Blick auf den Satellitenfilm verhieß nichts Gutes für die kommenden Tage, und das obwohl uns nur das Wochenende zu Verfügung stand. In der Hoffnung Petrus ein wenig zu beeindrucken, habe ich im Restaurant die ganze Portion Moule-frites verputzt – das war nicht ohne.. Natürlich war der nächste Morgen grau und verregnet, noch viel schlimmer jedoch war der Wind. Mit einer Geschwindigkeit von mehr als 60km/h war an Luftaufnahmen nicht zu denken. Abgesehen davon nahm die Intensität zum Mittag hin zu, so das wir beschlossen zu Fuß die Klippen zu erkunden.
So langsam dämmerte uns, das unser Vorhaben nicht so einfach umzusetzen wäre. Nachdem wir im Internet einige Wetterstatistiken der Region fanden, war uns klar das der Wind hier selten abflaut und gerade im Herbst häufig Stürme toben. Ironischerweise sorgte nun das Wetter, das diese wunderschöne Landschaft maßgeblich geformt hat, dafür, das wir ihre Schönheit nicht so einfach dokumentieren konnten. Die Sorge, das mein Quadcopter nicht schnell genug fliegt und dadurch vom Wind abgetrieben wird, war so groß, das ich am Samstag nicht einen Flugversuch wagte. Die Version die ich damals benutzte, war auf lange Flugzeiten und Effizienz getrimmt und hatte daher eine Höchstgeschwindigkeit von nur 46 km/h – bei Windstille. Im schlimmsten Fall konnte also der landeinwärts gerichtete Wind den Multicopter einfach vor sich her blasen – immer weiter weg vom Startplatz, bis die Akkus leer sind und er unkontrolliert abstürzt. Diese Bedenken waren für alle nachvollziehbar, also richteten wir unsere Hoffnungen auf den Sonntag.
Fortsetzung folgt.